Sonntag, 28. Juni 2009
Ennepetal. Eine Karawane von Besuchern zog am Freitagabend hoch zum Reichenbach-Gymnasium - mit Pkw und auch zu Fuß. Alle Pilger zum Reichenbach wollten das Geschenk der Stadt zum 60-jährigen Ennepetals genießen: den Aufttritt der Kultgruppe Höhner. Die Bühne war noch verwaist, als die Party schon begann: „Viva Colonia” stimmten Hunderte von Besuchern an. Punkt 20 Uhr standen Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Jonas Fröhlich, Peter Werner, John Parsons und Jens Streifling auf der Bühne und kölsche Töne machten das Publikum verrückt. „Hier im Gürzenich von Ennepetal” hieß der Willkommensgruß von der Bühne. Da waren die wohl 600 (oder mehr) Besucher schon mitten in der Party. Vergessen war das lange Anstehen, um Getränkemarken zu erlangen, die Enge, die fast Hitze, alles machte nichts mehr aus. Kölsche Lebensart hatte die Westfalen friedlich besiegt. Da wurde mitgesungen, geschunkelt, auch getanzt und natürlich immer wieder gerockt. Die Höhner boten Klassik (Verdi) auf Kölsch, sangen Beatles-Songs und ihre eigenen Lieder. Die sympathischen Akteure auf der Bühne und das ausgelassende Publikum schienen eins zu sein, auch wenn es etwas politisch wurde. Zwischdentöne gegen Raubtierkapitalismus und Rassismus. Gegen alle Plagen dieser Welt ist wohl ein Lied gewachsen- und das ist gut so. Kölscher Bauernkrieg So war auch ein Lied aus dem Bauernkrieg mit kölschen Tönen und Texten zu hören. ..Alle Menschen sind wertvoll!" hie? es auch von der Bühne. Ans Herz gehende Worte zur Party. Die Höhner sind ja nicht nur Musiker und Sänger, Party- und- Karnevalsunterhalter, sie singen sich in die Seelen der Menschen und bringen eine Botschaft: „Levve und levve losse”. Dazu gehören auch „Komm loss mer fiere” und all die schönen Lieder, das Bekenntnis zu Köln und zum Spaß an der Freud. Spaß, ja großen Spaß hatten die Frauen und Männer aller Altersgruppen, die das Glück hatten, eine Eintrittskarte ergattert zu haben. Sie waren regelrecht betört von den Höhnern, von der Musik und von der sehr persönlichen Ansprache von der Bühne. Da hielten es auch die Besucher auf der Empore der Aula nicht auf ihren Sitzplätzen aus und klatschten sich wie die unten im Saal fast die Hände wund. „Wenn nicht jetzt, wann dann?” Alle wurden zu „Echten Fründen”. Uns als nach zwei Stunden das Programm endete, ersangen sich die Besucher Zugaben. „Dicke Mädchen haben schöne Namen!” Und dann auf Wiedersehen. Als schon die Bühnentechniker abbauten, die Kölsch-Flaschen eingesammelt waren, tanzten noch Feiernde in der Aula. Sie hatten wohl den „Kölsche Pass”. Seit Freitagabend sind viele Menschen nicht nur Ennepetaler, sondern auch Kölsche Quelle: derwesten |